Unverhofft berührt
Auf dem Spaziergang reibt sie maunzend ihren Kopf an meinem Bein. Die kühle Nase berührt meine Hand. Mit ihrer rauen Zunge leckt die Katze meine Haut. Einfach so. Ein wohltuendes Kitzeln. Ich streiche über das weiche Fell, spüre den warmen Körper. Sie holt sich, was sie braucht. Fordert ihre Streicheleinheiten. Das möchte ich auch gerne können. Zum Beispiel, wenn ich traurig bin. Jemandem sagen: Nimmst du mich in den Arm? Knetest du mir mal die Schultern? Hältst du meine Hand? Mir fällt das schwer. Sich berühren lassen, braucht Vertrauen. Sich berührbar zeigen, braucht Mut. Die Katze macht es mir vor. Sie hat ihre Streicheleinheiten bekommen und verschwindet mit hocherhobenem Schwanz im Garten, aus dem sie gekommen ist.
Unverhofft berührt