St. Galler Motion überwiesen

min
24.06.2016
Die Abgeordneten des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes SEK haben eine Motion der St. Galler Kirche zu «Ehe, Partnerschaft und Sexualität» entgegengenommen und den Glarner Kirchenratspäsidenten Ulrich Knoepfel in den Rat gewählt.

Der Kirchenratspräsident der gastgebenden Thurgauer Kirche, Pfarrer Wilfried Bührer, hiess die rund 70 Abgeordneten aus den 26 Mitgliedkirchen des Kirchenbundes und ihre Gäste willkommen. «Wer das Tor der Kartause betritt, kommt in eine neue Welt.» 

Infolge des angekündigten Rücktritts von Lini Sutter-Ambühl haben die Abgeordneten den Glarner Pfarrer Ulrich Knoepfel als Nachfolger gewählt. Ulrich Knoepfel tritt im Januar 2017 für die restliche Amtsperiode 2015-2018 an. Das neue Ratsmitglied ist Jurist und Theologe und verfügt als Präsident des Kirchenrates der Glarner Landeskirche über Exekutiverfahrung.

Ratspräsident Gottfried Locher behandelte in seiner Botschaft das zweite der vier reformatorischen «Soli»: „Solus Christus, Christus allein“. «Auf Christus kann niemand verzichten, der sich Christ und Christin nennt – nicht in seinem persönlichen Glauben, nicht in seinem öffentlichen Bekennen. Mit Christus leben wir unter Menschen, die ohne Christus leben: Das war und ist die normale christliche Existenz an vielen Orten menschlicher Zivilisation und zu vielen Zeiten ihrer Geschichte. Doch dieser Christus ist nur dann wahr, wenn er auch für jene anderen bedeutsam wird, jene, die nicht und anders glauben.», so Locher.

Motion der Sankt-Galler Kirche
Die Abgeordneten nahmen eine Motion der evangelisch-reformierten Kirche St. Gallen entgegen. Diese verlangt, dass der Kirchenbund eine Arbeitsgruppe einsetzt, die sich mit dem aktuellen Themenkomplex «Familie, Ehe, Partnerschaft, Sexualität» aus evangelisch-reformierter Sicht beschäftigt. Auf Anregung der Neuenburger Kirche soll die Frage der Besteuerung von Eheleuten auch aufgenommen werden.

Die Delegierten nahmen die Stellungnahme des SEK zur Studie des Ökumenischen Rats der Kirchen ÖRK «Die Kirche: Auf dem Weg zu einer gemeinsamen Vision» zur Kenntnis. Die Stellungnahme fokussiert auf die Themen «Kirche» sowie «Einheit und Vielfalt» und berücksichtigt auch «Amt und Autorität» sowie «Kirche und Gesellschaft». Sie formuliert Zustimmung und Vorbehalte und leitet Herausforderungen für die reformierten Kirchen der Schweiz ab. Die Abgeordneten empfehlen den Mitgliedkirchen, die Stellungnahme des SEK in den Kirchgemeinden zur Diskussion zu stellen.

Neuer Beitragsschlüssel genehmigt
Die Rechnung 2015 hat mit einem Ertragsüberschuss von 29‘000 CHF abgeschlossen. Die Abgeordneten haben sowohl die Jahresrechnung wie den Tätigkeitsbericht, die beide nach Legislaturzielen strukturiert sind, angenommen. Der Beitragsschlüssel regelt die Höhe des Mitgliederbeitrags jeder Kirche des SEK. In den letzten Jahren wurde der Beitragsschlüssel intensiv verhandelt, in einer für viele Mitgliedkirchen finanziell schwierigen Zeit. Die Abgeordneten genehmigten den neuen Schlüssel.

pd

 

 

 

Unsere Empfehlungen

Das Ende des Abendmahlstreits

Das Ende des Abendmahlstreits

1973 schrieben die protestantischen Kirchen Europas im Kanton Baselland Kirchengeschichte. Sie beschlossen Kirchengemeinschaft. Dies vereinfacht seither vieles zwischen den Reformierten, Lutheranern und Unierten. Manche Themen sind nach wie vor umstritten.