Acht Religionsgemeinschaften feierten auf Klosterplatz

Frieden: 20 Jahre St. Galler Erklärung

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22.09.2025
Am Sonntag haben Hunderte Menschen den interreligiösen Bettag auf dem Klosterplatz gefeiert: bunt, vielstimmig und multinational. Am diesjährigen Feiertag mit einem Jubiläum wurde deutlich, dass in St.Gallen viel Engagement für Frieden, Freiheit und Demokratie vorhanden ist. Mit Filmbeitrag.

Die interreligiöse Feier zum Eidgenössischen Bettag, die am Sonntagnachmittag auf dem Klosterplatz stattgefunden hat, war ein grosser Erfolg mit vielen «Hühnerhautmomenten», die Hoffnung auf eine friedliche Zukunft der Menschen stiften. An der diesjährigen Feier hatten Menschen aus acht Religionen und Glaubensgemeinschaften am Runden Tisch Platz genommen und ihr Gebet vorgetragen. Die Klänge, die Farben und die Wahrnehmung der vielen Kulturen und Religionen in einem so dichten Moment war für die Teilnehmenden ergreifend. Ein derart starkes Zeichen für den religiösen Frieden und für die Solidarität aller Menschen ist einzigartig.

Erklärung in 15 Sprachen

Im Zentrum der diesjährigen Feier stand das 20-jährige Bestehen der St.Galler Erklärung. Diese Erklärung fördert den Dialog der Religionen, den gegenseitigen Respekt sowie Frieden und Demokratie. Zum Jubiläum hat in diesem Jahr die tibetisch-buddhistische Gemeinschaft die «St. Galler Erklärung» unterzeichnet. Ihr Präsident, Yeshi Chodar, berichtete über die Situation der tibetischen Minderheit in St. Gallen und schilderte ihre Motivation, im Geist ihres religiösen Verständnisses Ziel und Zweck der «St. Galler Erklärung» zu unterstützen. Als Zeichen der Verbundenheit im interreligiösen Dialog hatte die tibetische Gemeinschaft weisse Seidenschals für Menschen aus verschiedenen Religionen mitgebracht und ihnen diese umgehängt. – Die «St. Galler Erklärung» existiert unterdessen in 15 verschiedenen Sprachen. Heuer wurde sie Menschen in ihrer Muttersprache überreicht, darunter auch in Tigrinya, Tamilisch, Tibetisch und Türkisch.

Staatlicher Feiertag

Die interreligiöse Feier fand im Rahmen des Eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettags statt. Stadträtin Sonja Lüthi und Regierungsrätin Laura Bucher betonten in ihren Ansprachen die Wichtigkeit des Dialogs der Religionen. Sie erklärten auch, dass Friede, Freiheit und Demokratie keine Selbstverständlichkeit seien und dass alle daran arbeiten müssen, «fragile» Güter wie Frieden zu bewahren. Gastredner Christian Rutishauser, Professor für Judaistik und Theologie an der Uni Luzern, hob im Schlusswort die Wichtigkeit von Dialog und Bildung heraus. Beide Faktoren müssten gepflegt werden, damit die Religionen nicht manipulierbar würden.

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