Das Blatt einrichten zentriert

von Isabelle Kürsteiner
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01.12.2024
Seit die Isabelle Kürsteiner Artikel schreibt, beginnt sie mit dem selben Ritual. Das verhilft ihr zu einer besseren Konzentration und motiviert sie.

Zu Zeiten der Schreibmaschine galt es, vorerst das Blatt einzuspannen, nun, das entfällt heute. Jetzt gilt es, den Computer hochzufahren und die Word-Datei zu wählen. Dann folgt das Einstellen der Schrift Arial und der Schriftgrösse 12, dann im Absatz den Einzug von drei Zentimeter. Früher war ein solcher Abstand am linken Rand für allfällige Korrekturen gefordert. Das habe ich bis heute belassen. Dieses Einstellen hilft mir, mich zu konzentrieren, genauso wie mein Kürzel selbst. Und nein, ich habe nichts programmiert, sondern wiederhole diesen Vorgang immer von neuem, wenn ich einen Bericht beginne.

Eigenmotivation

Nach den Blatteinstellungen gilt es mein Kürzel nach dem Titel zu setzen. Ich habe für mich die Buchstaben iks ausgesucht. Es ist die Abkürzung meines Namens, ausgesprochen aber bedeutet es ausserdem «i khas», heisst: Ich kann es. Das motiviert und ermutigt mich, mit dem Schreiben zu beginnen und mein Bestes zu geben. Da mir das iks nackt vorkam, habe ich es geschmückt. So entstand -iks-. Das ummantelte iks gefällt mir bis heute.

Erzengel und Ganesha

Nach dem Setzen des Kürzels bitte ich die Erzengel Gabriel, Michael und Raphael um Hilfe. Mit der Zeit kamen auch Uriel und Zadkiel hinzu. Immer mit dabei ist Ganesha, der Götterbote aus dem Hinduismus. Während das Einrichten des Blatts immer genau gleich abläuft, rufe ich die Erzengel und Ganesha nur dann und wann um Hilfe.

Die Belohnung

Jährlich kaufe ich eine Flasche Whisky. Immer wieder eine andere Marke. Wenn ich überzeugt bin, dass ich einen sehr guten Bericht geschrieben habe, genehmige ich mir einen Schluck davon. Da ich nur eine Flasche zur Verfügung habe, muss ich meine Arbeit kritisch bewerten, um das feine Getränk über das ganze Jahr aufteilen zu können. Wenn ich dann einen Schluck genehmige, folgt ein weiteres Ritual: Zuerst nehme ich ein Stück Schokolade in den Mund und lasse den Whisky darüber rinnen. Das praktiziere ich seit ich für Zeitungen und Spezialhefte schreibe, und das ist nun schon über dreissig Jahre her. Und ich geniesse dieses Ritual jedes Mal.

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