Internetsperren wohl wirkungslos

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24.05.2018
Diskussion zum Geldspielgesetz: Was meint der im Thurgau aufgewachsene Softwareingenieur Josua Schmid?

«Die Idee mit den Internet- Sperren für nicht konzessionierte Online-Geldspielanbieter kommt mir vor, wie wenn man den Zugang zu einem schönen Park in einer Stadt sperren würde, weil in dem Park Drogendealer ihr Unwesen treiben. Statt den Zugang zum Park zu sperren, wäre es wohl sinnvoller die Drogendealer dingfest zu machen. Ich bin nicht dagegen, dass Online-Geldspielanbieter eine Konzession brauchen und bestimmte Regeln einhalten müssen, aber wäre es nicht naheliegender, illegale Angebote zu verfolgen, wie man im Park eben die Drogendealer verhaftet?

Ich halte nichts von Internetsperren. Die Vorstellung, dass beim Aufrufen eines in der Schweiz illegalen Online-Geldspiels auf dem Bildschirm so etwas wie eine «Verbotstafel» erscheint, ist realitätsfremd. Aktuelle Internetbrowser wie «Firefox», «Chrome» oder «Edge» besitzen Schutzmechanismen, welche so eine «Störung» in anderer Form anzeigen werden. Die Benutzer werden nicht wissen, was schiefgelaufen ist.

Was mich an der Idee der Internetsperren stört, ist, dass der Staat sich von Online-Geldspielanbietern, die bereits im Geschäft sind, einspannen lässt, um ihre Interessen zu schützen.

Ich will nicht in einer Welt leben, in der mir eine Firmenlobby (Casinos, Medienverwertungsgesellschaften, etc.) vorschreibt, was für Informationen ich aus dem Internet abrufe. Internetsperren sind nicht verhältnismässig und vorerst wohl auch wirkungslos, aber sie sind vor allem eines: Gefährlich, weil dem Missbrauch für irgendwelche Interessen Tor und Tür geöffnet wird.»

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