Luther konnte nicht anders

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23.10.2017

Zur Auseinandersetzung mit der Person von Martin Luther im Religionsunterricht auf der Sekundarstufe oder im Konfirmationsunterricht bieten sich die historischen Filme an, die das Leben des Reformators zum Thema gemacht haben. Ausgangspunkt einer Lektion zum Thema Gewissen oder Zivilcourage kann dabei zum Beispiel die Szene sein, in der Luther vor dem Reichstag in Worms 1521 seine Lehren widerrufen sollte. «Hier stehe ich, ich kann nicht anders. Gott helfe mir. Amen», soll Martin Luther damals gesagt haben.

Ein Unterrichtsvorschlag der Reformierten Kirche der Pfalz will am Beispiel von Luthers Auftreten vor dem Reichstag mit den Schülerinnen und Schülern herausarbeiten, was Luther vorgeworfen wurde und weshalb er nicht widerrufen wollte und konnte. Dazu sollen zwei unterschiedliche Filmausschnitte verwendet werden. Eine Sequenz zeigt Luther entschlossen, kampfbereit und selbstbewusst: Er will nicht widerrufen. Die andere betont mehr seine innere Not, die ihn daran hindert zurückzuweichen: Er kann nicht widerrufen. Mit der Unterrichtseinheit soll vermittelt werden, dass Martin Luther seine «reformatorische Entdeckung» auch auf Druck der staatlichen und kirchlichen Autoritäten nicht zurücknehmen wollte: «Nach seiner Überzeugung durften über Fragen der Wahrheit weder kirchliche Würdenträger noch staatliche Anordnungen noch Mehrheiten entscheiden. Vor dem Reichstag in Worms fühlte sich Luther in seinem Gewissen gefangen. Evangelisch zu sein kann in diesem Zusammenhang also bedeuten, in Gewissensfragen gegen den Strom zu schwimmen. Dafür bedarf es Mut und Standfestigkeit.» (er)

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