Wenn der Computer die Prüfung besteht

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28.03.2023
Die digitalisierte Welt macht manchmal Angst und erst recht, wenn man über eine Künstliche Intelligenz wie ChatGPT nachdenkt. Andri Zubler aus Glarus widmet sich diesem Thema und zeigt Vorteile auf.

Von Andri Zubler, Glarus

ChatGPT ist in aller Munde. Auch mich begeistert das Tool (die Anwendung). Für alle, die nun nicht wissen was ChatGPT ist: ChatGPT ist ein sogenannter Chatbot. Ein Chatbot ist eine Anwendung, die Künstliche Intelligenz (KI) verwendet, um sich mit Menschen in natürlicher Sprache zu unterhalten. Benutzer können Fragen stellen, auf welche das System in natürlicher Sprache antwortet. ChatGPT geht dabei aber noch ein wenig weiter. Es kann auch bestimmte Befehle ausführen. Beispielsweise kann das Tool einen Code für ein bestimmtes Programm schreiben oder leichte Dokumentvorlagen erstellen. Allerdings kann es auch ganze Berichte und sonstige Texte schreiben. 

Keine Angst. Dieser Text ist nicht von einer KI geschrieben sondern ausschliesslich von mir. Und das ist auch das Problem: Die KI macht Fehler. Fehler aufgrund dessen, dass sie manchmal keinen genauen Quellenbezug hat. So kann es dazu führen, dass die Datenbank Informationen zusammen mischt und daher ungenaue Texte daraus entstehen. Auch hapert es bei der deutschen Sprache manchmal ein wenig. Dadurch lässt sich ab und zu auch erkennen, dass vielleicht nicht zwingend ein Mensch den Text geschrieben hat. Ein weiteres Tool kann da aber Abhilfe schaffen. Es erkennt, wie sehr eine Maschine den Text geschrieben hat und kann diesen nachher «vermenschlichen». Somit ist es dann kaum mehr nachvollziehbar, was nun eine Maschine geschrieben hat und was nicht.

Sollten wir nun Angst haben vor der künstlichen Intelligenz? Jein. Das Tool ist ohne Frage bereits sehr weit entwickelt. Es beantwortet nicht nur Fragestellungen, sondern kann im Gegensatz zu Google diese teilweise auch gleich ausführen. Das macht ChatGPT auch ein wenig zu einem «Google Killer». Aber bis es so weit ist, dauert es noch. Das Tool stösst aktuell häufig auf Performance Probleme, wenn zu viele Leute gleichzeitig darauf zugreifen wollen. Doch da bereits Microsoft in die Weiterentwicklung involviert ist, wird das ChatGPT wohl rasant mächtiger. Da der Chatbot aber auch bereits erfolgreich eine Jura-Prüfung absolvierte, müssen wir uns definitiv schnellstmöglich mit dem Thema Künstlicher Intelligenz auseinander setzen und wie wir diese einsetzen. Es ist wichtig darüber zu sprechen, aber noch wichtiger zu handeln. Noch ist es ein Texttool, aber wer weiss, was da noch auf uns zu kommt. Wir können es nicht stoppen, aber wir können es noch kontrollieren. Denn dem Fortschritt sollte man keinen Riegel vorschieben, sondern diesen zum vollen Potenzial nutzen.