Ein herzliches Willkommen trotz Social Distancing

min
03.07.2020
Einen ganz speziellen Amtsantritt erlebte die neue Pfarrerin von Bilten-Schänis, Jutta Schenk, im März, fiel er doch mitten in die strikten Massnahmen während der Corona-Krise.

«Der persönliche Kontakt musste auf ein Minimum reduziert werde. Um so mehr freuten kleine Gesten», sagt Jutta Schenk. So stand zum Beispiel am Zügeltag ein blumiger Willkommensgruss vor ihrer neuen Haustüre. Hinzu kamen zahlreiche Briefe und Mails, welche ihr die Zuneigung der neuen Gemeinde zeigten.

Christliche Werte sind aktuell

Auch von ihrer Seite waren neue Methoden des Kontakts gefragt. «Gottesdienst war ja in dieser Zeit nur über das Internet möglich. Mit der Risikogruppe traten wir mit Seniorenbriefen in Kontakt.» Jetzt freut sie sich umso mehr, mit den Menschen direkt in Kontakt zu treten. «Gottesdienste sind jetzt ja wieder möglich. Bald kann ich dann auch die Bewohner im Altersheim besuchen.»

Die Zeit unter Corona hat laut ihr aber auch gezeigt, dass die christlichen Werte in der modernen Gesellschaft noch Gültigkeit haben und gelebt werden. «Gelebte Nachbarschaftshilfe, sei es beim Einkaufen oder Kochen, war stark spürbar.» Sie hofft, dass dieser Geist noch länger anhält, als es die Krise tun wird. Themen, über die man zum Beispiel in einem Jahr sprechen kann, denn auf Juni 2021 ist neu die Inpflichtnahme angesetzt. Die eigentliche Amtseinsetzung konnte im Mai ja nicht im gewohnten Rahmen durchgeführt werden.

Erleichtert hat ihr in dieser Situation aber sicher auch, dass sie zuvor schon Kontakte im Kanton Glarus hatte. Pfarrerin Christina Brüll Beck aus Mollis hatte sie bereits in einer Weiterbildung kennengelernt und mehrmals besucht. «An so einem Treffen wurde mir auch vorgeschlagen, mich für das Amt in Bilten zu bewerben.» Dies geschah in einer Phase, in der sie sich nach zwölf Jahren in der gleichen Gemeinde die Frage stellte, was sie in Zukunft machen möchte.

Nach Corona richtet sich nun ihr Blick in die Zukunft. «Ich freue mich riesig auf den Kirchentag 2021. Das ist ein guter Ansatz, die Kirche den Menschen nahezubringen, die sonst wenig mit Glauben am Hut haben.» Ein Ansatz, der zeige, was für die Gemeinschaft alles gemacht werde und dass die Kirche dahinterstehe.

Jürg Huber