Über die Grenzen hinaus

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23.05.2019
In der Serie «Was macht eigentlich...?» kommt heute Yvonne Schönholzer zu Wort. Sie war ab 2003 Pfarrerin in Sirnach und wirkt seit 2010 im zürcherischen Rifferswil.

Rifferswil ist ein schönes Dorf mit vielen Riegelhäusern. Das Pfarrhaus, in dem Yvonne Schönholzer mit ihrem Mann und ihrer fünfjährigen Tochter wohnt, ist eines davon. Nachdem sie sich in Sirnach mit einem Kollegen eine Stelle teilte, arbeitet sie nun im Einzelpfarramt, zurzeit 60 Prozent. Von den etwa 1100 Einwohnerinnen und Einwohnern ist knapp die Hälfte evangelisch-reformiert. Yvonne Schönholzer gefällt es, für Menschen jeden Alters und in unterschiedlichen Lebenslagen da zu sein. Sie begegnet denselben Familien bei verschiedenen Anlässen.

Care Team mitaufgebaut
Weil sie auch gerne im Team arbeitet, den Austausch mit Pfarrkolleginnen und -kollegen schätzt und sich gerne vernetzt, ist die Pfarrerin ausserdem Vizedekanin für den Bezirk Affoltern und arbeitet in der Notfallseelsorge mit. Die Ausbildung in Psychologischer Nothilfe machte sie in ihren ersten Jahren in Sirnach, danach war sie beim Aufbau des Care Teams Thurgau dabei. Weil sie in diesen Jahren relativ viel Erfahrung sammeln konnte, wurde sie Regionalleiterin der Notfallseelsorge Region Affoltern-Horgen. Auch in der Gemeinde sei ihr die Seelsorge sehr wichtig, betont Yvonne Schönholzer. Deshalb hat sie mit einem Studiengang in Seelsorge und Pastoralpsychologie begonnen. Sie beschäftigt sich mit zwei Richtungen der Seelsorge: Zum Studiengang im CPT (Clinical Pastoral Training) gehörten auch Praxishalbtage im Spital und im Pflegeheim. Die zweite Studienrichtung ist die Systemische Seelsorge. Dabei geht es darum, sich bewusst zu machen, wer alles zum Umfeld eines Menschen gehört.

Mehr als Gemeindepfarrerin
Das Pfarramt Rifferswil hat sich in den letzten Jahren ziemlich verändert, vor allem hinsichtlich der Stellenprozente. Da es im Bezirk einige kleine Dörfer und Kirchgemeinden gibt, die von einer Zusammenarbeit profitieren könnten, wird zurzeit an einem Zusammenschlussprojekt gearbeitet. In diesem Projekt engagiert sie sich ebenfalls. Genau wie während ihrer Zeit im Hinterthurgau, als sie sich im Care Team und in kantonalen Kommissionen betätigte, versteht sie sich als Pfarrerin für ihre Gemeinde, die Region und die weltweite Kirche. «Das macht meine Arbeit noch vielseitiger als sie im Gemeindepfarramt bereits ist.»


(23. Mai 2019, Esther Simon)

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