Synode Baselland: Kirchenratspräsident tritt Ende 2019 zurück

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29.11.2018
Neben der Nachfolge von Kirchenratspräsident Martin Stingelin diskutierte die Synode das Budget 2019. Es sieht ein Defizit von 314 790 Franken vor.

Zu Beginn der Sitzung überraschte Synodepräsidentin Andrea Heger das Kirchenparlament mit der Nachricht, dass Kirchenratspräsident Martin Stingelin seinen Rücktritt auf Ende 2019 eingereicht hat. Bereits bei seiner Wiederwahl kündigte er an, es werde seine letzte Legislatur sein. Nun wird er sein Amt anderthalb Jahre früher abgeben, aus persönlichen Gründen.

Stingelin ist seit 2009 Präsident des Baselbieter Kirchenrats. Sein Rücktritt gefährde die laufenden Projekte nicht, sagte Stingelin. Er sieht es als Chance für seinen Nachfolger, seine Nachfolgerin, diese Prozesse nicht nur umzusetzen, sondern daran mitwirken zu können.

Pfarrer Robert Ziegler, Pratteln, äusserte Verständnis und Bedauern für den Rücktritt. Er habe Martin Stingelin als «ausgleichenden, dossierfesten und engagierten» Präsidenten -erlebt, sagte Ziegler. Eine Findungskommission hat nun die Aufgabe, die Wahl vorzubereiten, damit die Synode im Frühjahr einen Nachfolger, eine Nachfolgerin bestimmen kann.

Finanzielle Lage angespannt
Kirchenrätin Sandra Bätscher stellte den Voranschlag 2019 vor. Die finanzielle Lage bleibe angespannt. Das Budget sieht einen Fehlbetrag von 314 790 Franken vor. Die Ausfinanzierung der Pensionskasse sei nach wie vor ein grosser Posten, erklärte Bätscher. Einsparungen ergaben sich unter anderem bei der Fachstelle für Jugendarbeit und der Beratungsstelle für Partnerschaft, Ehe und Familie, wo bei der Wiederbesetzung vakanter Stellen die Pensen reduziert wurden. In der Finanzplanung erwartet Sandra Bätscher wegen der Steuerreform 2017 ab 2022 «grosse Unsicherheit». 2019 und 2020 könne man noch Reserven bilden. Die Synode genehmigte das Budget einstimmig.

Stabsstelle gab zu reden
Eine Diskussion provozierte die Wiederbewilligung der Stabsstelle Kirchen- und Gemeindeentwicklung für 219 970 Franken pro Jahr. Der Stellenleiter trete als Fusionator und Liquidator von Kirchgemeinden auf, kritisierte Remigius Suter, Ziefen. Mit dem Geld könne man drei bis vier Pfarstellen subventionieren. Die Mehrheit der Synodalen war anderer Meinung. Die Stelle sei jeden Rappen wert, die Kirchgemeinden fühlten sich unterstützt und man tue ihnen keinen Gefallen, wenn man die Stelle abschaffe, konterten Anni Loosli-Wagner, Oberwil, und Christine Amstutz, Diegten. In Zukunft müssten die Kirchgemeinden noch stärker beraten werden, betonte Martin Stingelin. Die Synode bewilligte die Stabsstelle bis 2023.

Karin Müller, 29. November 2018

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