Horch, was kommt von draussen rein ...

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16.11.2018
Nun machen wir uns wieder auf die Reise rund um den Globus von Borneo zurück in die Schweiz. Wir haben einen kostbaren Schatz im Gepäck. Als unser Gepäck beim Einchecken am Flughafen auf Übergewicht geprüft wird, atmen wir erleichtert auf. Dieser kostbare Schatz wiegt nämlich gar nichts - und doch wiegt er viel. Denn dieser unermessliche Reichtum, der uns als Kirche und Christen weltweit miteinander verbindet, lässt sich offenbar nicht in Kilogramm aufwiegen.

„Terima Kasih!“ So haben wir uns an vielen Orten bei unseren Geschwistern auf Borneo verabschiedet. „Terima Kasih“, das heisst „Dankeschön“ auf malayisch. Wörtlich aber bedeutet das Wort „Terima“ einfach nur „Bekommen“. Und „Kasih“, das heisst „Geben“. Wer etwas empfängt, der wird frei, zu geben. Und wer etwas gibt, dem wird gegeben - der empfängt auch etwas. Dass wir mit dieser Haltung den überfliessenden Reichtum des christlichen Glaubens miteinander teilen durften, das ist das besondere Geschenk dieser Reise.

Bei den Runggus gilt das Wort „Dankeschön“ sogar als etwas unhöflich. Warum? Weil ich als Mensch verarme, wenn ich diesen ganz natürlichen Reichtum von Geben und Nehmen, Empfangen und Loslassen, den Gott in mein Leben gelegt hat, einfach nur durch irgendein Wort wie „Dankeschön“ ersetze. Da wird aus einer ganz konkreten Lebenshaltung auf einmal ein Austausch von Worten.

Es gibt tatsächlich einen praktischen Zusammenhang zwischen Gebet und Portemonnaie, zwischen christlichem Glauben und christlichem Alltag, zwischen dem, worauf ich als Christ vertraue und dem, was ich als Christ wirklich lebe. 

Übersee-Christen werden in der Tat bei uns leicht übersehen. Vielleicht braucht es gerade deshalb die Begegnung mit diesen weit entfernten Christen, die als kleine Minderheit am anderen Ende der Erde leben - um diesen Reichtum des Gebens und Nehmens in Christus auch für uns als Kirchengemeinden im Thurgau wieder neu zu entdecken. 

 

(16. November 2018, Pfrarrer Timo Garthe, Lengwil)

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