Armut trifft Wirtschaft: «Welche Bedeutung hat Geld in unserem Leben?»

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27.09.2018
Am Tag zur Überwindung der Armut tauschen sich Armutsbetroffene mit dem Basler Regierungsrat Christoph Brutschin und der Baselbieter Kirchenrätin Sandra Bätscher aus.

Der 17. Oktober ist der UNO-Welttag zur Überwindung der Armut. In der Schweiz sind gemäss Statistik 615 000 Personen arm, Tendenz steigend. Mit der Armutsprävention beschäftigten sich am 7. September in Bern an einer nationalen Konferenz Vertreter aus Bund, Kantonen, Gemeinden und Wirtschaft sowie Politiker, Fachleute, Hilfsorganisationen und Armutsbetroffene. Dabei zeigte sich, dass es «noch enorm viel zu tun gibt», wie Bundesrat Alain Berset sagte. Gleichzeitig reduzierte der Bund die Ausgaben für die Bekämpfung und Prävention der Armut von 9 Millionen für die Jahre 2014 bis 2018 auf 2,5 Millionen für die Jahre 2019 bis 2024.

Am 17. Oktober nun machen Hilfsorganisationen und die Kirchen auf die Armut in der Region Basel aufmerksam. Aus diesem Anlass diskutieren der Basler Regierungsrat Christoph Brutschin und die Baselbieter Kirchenrätin und Tenniker Gemeindepräsidentin Sandra Bätscher mit Armutsbetroffenen. Das Thema: «Wirtschaft trifft Armut – Armut trifft Wirtschaft». Brutschin und Bätscher sitzen weniger als Vertreter von Politik und Kirche auf dem Podium, sondern als Leiter des Wirtschaftsdepartements und als Geschäftsführerin eines Treuhandgeschäfts.

Begegnung auf Augenhöhe
Mit dieser Begegnung in der Matthäuskirche, die Pfarrer Martin Dürr vom Pfarramt für Industrie und Wirtschaft moderiert, möchten die Veranstalter «soziale Grenzen überschreiten und Neuland betreten», denn Armutsbetroffene kämen selten mit Wirtschaftsvertretern und Politikern ins Gespräch. Damit sie sich auf gleicher Augenhöhe bewegen, stellen sie einander die gleichen Fragen wie etwa «Wie sind wir dahin gekommen, wo wir heute stehen?», «Welche Bedeutung hat Geld in unserem Leben?», «Wie sieht unser Alltag aus?», «Wovon träumen wir?». Dabei sollen auch gegenseitige Vorurteile zur Sprache kommen.

Als Einführung zeigen die Organisatoren einen kurzen Film. In Basel befragten sie Passanten nach ihren Träumen und Wünschen. Wie zu erwarten, gehören Gesundheit und Frieden zu den häufigsten Antworten. Es kommt aber auch Überraschendes ans Licht, und es gibt Menschen, die ihre Träume leben.

Karin Müller, 27. September 2018

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