5. Kirchentag am Rheinknie: Ein Tag ohne Grenzen in Mulhouse

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24.05.2018
«Geschwisterlichkeit» hiess das Thema des trinationalen Kirchentags. Die Kirchen loteten Verbindendes und Trennendes im Dreiland aus.

«Wo ist dein Bruder, wo ist deine Schwester?» Gemeinsam mit den Vertretern der Schwesterkirchen aus dem Elsass und Badischen eröffnete Martin Stingelin, Kirchenratspräsident der Reformierten Kirche Baselland, in Mulhouse den 5. Kirchentag am Rheinknie. Mit ihrer Eingangsfrage setzten sie das Thema: Geschwisterlichkeit über die konfessionellen, staatlichen und sprachlichen Grenzen hinweg. Mehrere Hundert Besucherinnen und Besucher fanden bereits am Vormittag den Weg ins historische Zentrum der Stadt, die zwischen der katholischen Eglise Saint-Etienne und dem reformierten Temple Saint-Etienne mit der Place de la Réunion das Herz des Kirchentags bildete. Viele reisten aus der Region Basel und dem Markgräflerland an.

Gespräche auf dem Markt
Orange-gelbe Buden säumten die Strasse neben der Kirche. Den Markt der Möglichkeiten kann man als eigentliches «pièce de résistance» bezeichnen. Am Kirchentag präsentieren hier kirchliche Institutionen vom Ökumenischen Seelsorgedienst für Asylsuchende OeSA über die Caritas bis zur ökumenischen Koordinationsstelle Palliative Care Baselland ihre Arbeit und kommen so auf unkomplizierte Weise mit den Leuten ins Gespräch. Damit möchten die Kirchen auch das kirchenfernere Publikum ansprechen, Passanten, die am freien Samstag durch die Stadt flanieren. Podien, Workshops, Ausstellungen, Konzerte, Spezialprogramme für Kinder, Jugendliche und Familien – eine Fülle von Veranstaltungen widmete sich aus verschiedenen Perspektiven den Themen Solidarität, Toleranz, Migration und Integration.

Die Fotoschau «Schau mich an – Gesichter der Flucht» geht der Frage nach, was Menschen dazu bewegt, ihre Heimat zu verlassen und zu flüchten. Jugendliche aus Lörrach, Schopfheim und Rheinfelden besuchten Flüchtlinge und stellen diese vor. Die aktuellen Schicksale verknüpfen sie mit der jüngeren deutschen Geschichte, die von Flucht und Vertreibung geprägt sei. Die Ausstellung ist bis zum 10. Juni im Rathaus von Kandern zu sehen. Ein ökumenischer Gottesdienst beschloss traditionsgemäss auch diesen Kirchentag.

Karin Müller, Kirchenbote, Mai 2018

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