Kein Opfer zu gross

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23.03.2018
Der Kirchenbote befindet sich in seinem 125. Erscheinungsjahr. Daher erscheint an dieser Stelle monatlich ein Rückblick auf die entsprechende Nummer – dieses Mal auf die Ausgabe April 1894.

Die Kirchenmusik ist immer wieder ein Thema im ersten Jahrgang des Kirchenboten von 1894. In der Nummer 4, die auf den April hin erschienen ist, druckte die Redaktion einen eindringlichen Aufruf des Kirchenrates zur Pflege des Liedgutes ab. Der Aufruf gipfelte in der Forderung zur Gründung von Kirchenchören. Seit der Einführung der paritätischen Schulen könnten die (evangelischen) Schüler «lange nicht mehr wie früher unsere herrlichen Choräle einüben». Überhaupt würden manche Choräle noch viel zu wenig gesungen, findet der Kirchenrat. Er ist überzeugt: «Kein Opfer darf uns zu gross sein, um unserer Kirche ihren Volksgesang lebenskräftig und erhebend zu erhalten.» In späteren Nummern des Kirchenboten wird man sehen, dass dieser Aufruf gefruchtet hat. Der Kirchenbote gibt auch der Hoffnung Ausdruck, dass bald Organistenkurse stattfinden könnten. Auch diese Hoffnung wird dann Realität. Die Nummer 4 berichtet überdies von der Eröffnung einer Sammelstelle für Liebesgaben. Annahmestelle ist bei Pfarrer Spengler in Mammern. Ein Bericht über die Synode vom 1. März 1894 rundet diese Ausgabe ab, die wiederum geprägt ist von vielen theologischen Betrachtungen und erbaulichen Geschichten. Die Synode beschloss, dass die Erinnerungsfeier an die Reformation künftig nicht mehr am Pfingstmontag, sondern am letzten Sonntag im Oktober stattfinden soll.

(23. März 2018, Text Esther Simon, Bild: Gabriele Pecoraino)

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