Mehr als Kaffee und Deutsch

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27.01.2017
Gemeinsam gesprochen, gespielt und aufgeräumt: Das Begegnungscafé «Treffpunkt Neuland» in Aadorf ist erfolgreich gestartet. Asylsuchende und Einheimische sollen sich hier alle zwei Wochen treffen und austauschen können.

«Manchmal noch etwas holprig, aber immer im freundlichen Bemühen um Verständigung»: So beschreibt Caren Algner die Gespräche, die bei der Eröffnung des Aadorfer Begegnungscafés «Treffpunkt Neuland» zwischen Asylsuchenden und Einheimischen entstanden sind. Insgesamt seien fast 40 Personen gekommen. Sie hätten nicht nur miteinander gesprochen und Kaffee getrunken, sondern auch gemeinsam Tischfussball und Karten gespielt. Beim Aufräumen hätten einige Asylsuchende dann ganz selbstverständlich mit angepackt, ergänzt Algner. Besonders gefreut habe sie die Aussage eines asylsuchenden Mannes: «Er freute sich, dass nun auch die Frauen einen Ort hätten, um anderen zu begegnen.»

Deutschkenntnisse stärken

Fürs Erste haben die Evangelische Kirchgemeinde Aadorf-Aawangen und die Chrischona Aadorf ihr Ziel also erreicht: Das Café «Treffpunkt Neuland» soll nämlich Begegnungen ermöglichen. Jeden zweiten Mittwoch können sich Asylsuchende und Einheimische jeweils zwischen 16 und 18 Uhr im Foyer des evangelischen Kirchgemeindezentrums in Aadorf treffen. Während dieser zwei Stunden werden Getränke und Spielmöglichkeiten – speziell auch für Kinder – angeboten. Neben den Begegnungen ist das für die Asylsuchenden eine Möglichkeit, die deutsche Sprache besser zu lernen und anwenden zu können.

Noch mehr Motivation

Die Gesamtleitung des «Treffpunkt Neuland» liegt bei der evangelischen Pfarrerin Caren Algner und bei Karsten Guhl, Pastor der Chrischona Aadorf. Zum Leitungsteam gehören zudem Diakon Mathias Dietz und Petra Herzog-Stahel von der evangelischen Kirchgemeinde sowie Nicole Frey von der Chrischona. Vorerst ist eine Projektphase von einem halben Jahr vorgesehen. In dieser Zeit soll sich zeigen, ob das neue Angebot Anklang bei den Menschen findet. Die Vorzeichen ständen gut, gibt sich Caren Algner optimistisch: «Der erfreuliche Start hat alle zusätzlich motiviert.» (asw/cyr)

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